Maxim und Lennart absolvierten ihre erste Saison in der Ruder-Bundesliga
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Die Steinmühlenruderer Maxim Dyck und Lennart Holly haben ihre erste Rudersaison in der Ruder-Bundesliga beendet. Zusammen mit einem stark verjüngten Team im Achter der Sparkasse Gießen steigerten sie sich während des Saisonverlaufs immerhin bis auf Tabellenplatz 12. Die beiden Leistungssportler sind zuversichtlich, ihre Erfolge in dem in Deutschland prestigeträchtigen Format noch weiter ausbauen zu können. Nicht unerwähnt bleiben soll der Cheftrainer des Gießen-Achters, Rainer Koppmann (84), der bereits den Ruderlehrer und Erfolgstrainer der Steinmühle, Martin „Stromi“ Strohmenger, betreute. Lieber Maxim, lieber Lenny, die Steinmühle drückt euch für eure Rudererfolge weiter die Daumen!

WM-Teilnehmer Moritz Hagen: “Der Parasport bleibt unter seinen Möglichkeiten”
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Der 18jährige sehbehinderte Ruderer möchte Sportler:innen mit Einschränkungen mehr im Fokus wissen

 

Moritz, du bist 18, besuchst die blista aufgrund einer Sehbehinderung, ruderst erst seit anderthalb Jahren und hast dich zusammen mit deinem Ruderpartner gleich für die WM in Belgrad qualifizieren können. Das lässt Talent und eine Menge Ehrgeiz vermuten…

Moritz: Ich bin positiv an die Sache herangegangen, zuletzt mit intensiver Vorbereitung im Trainingslager in Köln. Tatsächlich hätte ich es mir noch Anfang des Jahres nicht erträumt, zumal der Ergotest in Leipzig bei mir auch nicht das beste Ergebnis hervorbrachte. Aber ich hatte eine gute Betreuung durch meinen Trainer Martin Strohmenger.

Dein Rezept?

Moritz: Durch konsequentes Training konnte ich mich verbessern, sodass ich dann auch mit zur Internationalen Pararegatta nach Paris kam. Dort konnte unsere Bootszusammensetzung des “Zweier-ohne” auch den Bundestrainer und weitere Beteiligte gut überzeugen, sodass wir dann für die WM nominiert wurden.
Das hieß die letzten Wochen natürlich viel Training – zwei zweiwöchige Trainingslager und natürlich konsequentes Training in der Zwischenzeit.

Das war logistisch nicht immer ganz einfach, oder?

Moritz: Neben dem Training häuften sich die Reisen zwischen Marburg, den Trainingsorten und der Heimat an. Geburtstagsfeiern und Urlaub musste ich missen, aber da muss man ja Prioritäten setzen.

Zu Hause heißt in Oberschöna, in Sachsen. Da hast du kein Boot und kein Wasser, oder?

Moritz: Ich habe mir dort ein alternatives Trainingsprogramm gestaltet, mit Radfahren, Joggen. Damit konnte ich mich bisher ganz gut arrangieren.

 

Das Motto: Don’t let yourself be limited

 

Wie gehst du damit um, wenn du mal nicht gut drauf bist?

Moritz: Kleine Rückschläge und Training bei schlechtem Wetter und Regen waren häufiger dabei, wo die Motivation dann kurzzeitig fehlte. Aber mit dem Gedanken, zur WM zu kommen, konnte man sich auch nach solchen Momenten immer wieder aufraffen. Und Disziplin gehört natürlich auch immer dazu. Was mich stört, ist die geringe Sichtbarkeit der Parasportler. Das ist für mich eine wichtige Sache, die ich ändern möchte.

Kannst du das erläutern?

Moritz: Die Leistungserbringung mit einer Einschränkung wird wenig kommuniziert. Und man sieht mir meine Behinderung ja nicht unbedingt an. Der Parasport bleibt unter seinen Möglichkeiten. Aber ich habe verschiedene Ideen, das zu ändern…

Möchtest du schon etwas verraten?

Moritz: Ein erster kleiner Schritt ist mein Instagram-Account, mit meinem Namen unter blindrowing_idc.

Und das steht wofür?

Moritz: Das steht für “I don’t care”. Ich rufe auf meinem Account dazu auf “don’t let yourself be limited”.

Dann wünschen wir dir viele Follower. Und wegen der weiteren Ideen hören wir in Kürze wieder voneinander…

Inklusives Wassersportzentrum Steinmühle eröffnet
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Hessisches Fernsehen machte Interviews und filmte unseren Inklusionsachter

Ein sichtbares Zeichen ihrer Kooperation mit der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) setzte die Steinmühle kurz vor Sommerferienbeginn durch die offizielle Eröffnung des inklusiven Wassersportzentrums Steinmühle: Im Achter “Blind Date” ruderte beim Sommerfest des Vereins Rudern und Sport (RuS) ein Team aus sehbehinderten und sehenden Sportler:innen unter dem Applaus aller Besucher:innen, während ein Team des Hessischen Rundfunks das Event live in der Hessenschau übertrug und unter anderem den Olympiasieger im Achter, Filip Adamski und Martin “Stromi” Strohmenger, Erfolgstrainer und Ruderlehrer der Steinmühle, interviewte.

Schon lange arbeiten Steinmühle und blista integrativ zusammen, nun ist die Kooperation auch nach außen sichtbar. Gegenüber dem Steinmühlenbootshaus weist am Steg ein Schild auf das inklusive Wassersportzentrum hin. Dort sind auch Menschen mit anderen körperlichen Einschränkungen willkommen, solange diese das Rudern zulassen.

 

Aktive Eingliederung

Wie Sehbehinderung und Rudern vereinbar sind, das zeigte eindrucksvoll Para-Ruderer Moritz Hagen. Es gehe viel um Körperbeherrschung, berichtete er Hessenschau-Reporter Robert Hübner, und er freue sich, als behinderter Sportler aktiv eingegliedert zu sein. Moritz Hagen hat zusammen mit dem ebenfalls sehbehinderten Ruderer Björn Eckert rund ein Jahr intensives Trainig absolviert. Bei beiden ist viel Ehrgeiz im Spiel.

Zum Event am Steinmühlenbootshaus war einige Ruderprominenz erschienen. Neben Olympiasieger Adamski kamen auch der ehemalige Weltmeister im Doppelzweier, Stephan Krüger, der aktuelle Steinmühlen-Hoffnungsträger Marc Weber sowie der aus Gisselberg stammende Lucas Schäfer, Olympia-Teilnehmer 2016 und Halter des Ergometer-Weltrekordes über 6.000 Meter, der in der Steinmühle erzielt worden war. Auch die Steinmühlenschüler Maxim Dyck, Maurits Juhre und Lennart Holly waren vor Ort. Die Athleten rudern inzwischen in der Bundesliga.

Hohe Investitionen

“Wir verstehen uns als Teil der Stadtgesellschaft”, erklärte Egon Vaupel, Vorsitzender des Schulvereins, was sich auf die Steinmühle, das Rudern an der Steinmühle und die Gründung des inklusiven Wassersportzentrums gleichermaßen bezog. Allein der Schulverein Steinmühle habe in das Projekt bis dato eine halbe Million Euro investiert. Das Projekt könne aktuell samt Infrastruktur und personeller Ressourcen von Steinmühle und blista gleichermaßen genutzt werden. Mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden der blista, Patrick Temmesfeld, stehe die Steinmühle in kooperativem Austausch stehe.

Angesichts dieser Strukturen blicken RuS-Vorsitzender Aron Stürmer sowie der 2. Vorsitzende und Steinmühlen-Schulleiter Björn Gemmer und Schulgeschäftsführer Dirk Konnertz zufrieden auf das Sommerfest zurück und positiv gestimmt in die Ruder-Zukunft der Steinmühle. Die Sportart ist und bleibt ein wichtiges Segment für Schule und Internat.

 

Froh, stolz und erleichert: Marc Weber löst Ticket für Olympia 2024
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Mit Platz 2 beim B-Finale der Ruder-WM in Belgrad haben Steinmühlen-Ruderer Marc Weber und sein Partner Jonas Gelsen im Männer-Doppelzweier ihr Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris gelöst. Dieser Erfolg macht für das Duo gleichzeitig den Umzug an den zentralen Stützpunkt der Skuller nach Norddeutschland hinfällig, den der Deutsche Ruderverband (DRV) im Falle einer ausbleibenden Qualifikation als notwendig angesehen hätte. So gibt es Erleichterung auf allen Seiten: über das  Abschneiden angesichts der starken Besetzung des internationalen WM-Feldes, über die Reise nach Paris mit dem Wettkampf unter den Ringen und natürlich auch über die Tatsache, dass unser Ruderer weiterhin bei uns trainieren wird. Lieber Marc, wir freuen uns riesig und wünschen dir und deinem Ruderpartner weiterhin gute Erfolge. Haut rein!