Marc Weber „is back on track” – wir drücken weiter die Daumen!
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Neues aus dem Steinmühlen-Bootshaus berichtet RuS-Trainer Martin „Stromi“ Strohmenger:
Die Ruderer wirken ein bisschen stolz, wenn man sie befragt, was so “geht” und wie man bei den selbstgestellten Aufgaben vorankommt. Im Moment fällt es schwer, geordnet zu sagen, welche Initiativen gerade parallel laufen. Als Rudertrainer komme ich mir manchmal vor wie ein wahnsinniger Käpt`n auf einem riesigen Piratenschiff. Aus allen Rohren wird gefeuert und gleichzeitig muss man die Versorgung der Mannschaft und vor allem den Nachschub an neuen geeigneten Matrosen sichern. Dennoch behaupten wir uns vergleichsweise gut. Die Einschränkungen während der Schutzmaßnahmen in der Coronapandemie hatten allerdings auch in unserem Verein einen starken Einfluss auf das Treiben oder dessen Ausbleiben rund um das Bootshaus.

Unter dem eigenen Nachwuchs gibt es augenblich „nur“ fünf Jugendliche, welche sich einem systematischen Training unterziehen. Bei Regatten in Gießen und Kassel standen diese Steinmühlensportlerinnen und -sportler dafür auf dem „Treppchen“. Erste Plätze errangen Lennart Holly in einem überregionalen Renngemeinschaftsachter sowie Mathilda Lambach im Einer. Sarah Kremer-Golder und Maxim Dyck belegten 2. Plätze. Letzterer startet als absoluter Youngster im Ruder-Bundesligaachter der Gießener RG/RC Hassia Gießen. Hier kam der erst 17-Jährige schon zu Einsätzen bei den Liga Events und wird sich seinen Weg zu einem Stammplatz bahnen.

 

„Olympia is calling again“

Unser zurzeit bestes Aushängeschild beim Leistungsrudern, Mar Weber (Foto) ist „Back-on-track“. Nach einer Serie von Stolpersteinen gesundheitlicher Natur konnte der 1,91m große Nationalruderer und Olympiateilnehmer wieder von sich reden machen. Nachdem er sich mit dem 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften zufriedengeben musste, trumpft er neuerdings in fast alter Manier wieder auf. Nach einem 2. Platz beim sogenannten “Holland Beker“, wo er im direkten Vergleich den Silbermedaillengewinner der Spiele von Tokio bezwang, musste er sich lediglich dem Weltcupvierten aus Großbritannien geschlagen geben. Er erhielt nach dieser Leistung das Startrecht beim World-Cupfinale auf dem „Göttersee“ in Luzern, Schweiz. Das kommende Wochenende wird spannend!
Steinmühle als paralympisches Leistungszentrum

Zur Einweihung der neuen Steinmühlen-Sporthalle brachte Claus Duncker, zu diesem Zeitpunkt noch Geschäftsführer der blista (Deutsche Blindenstudienanstalt Marburg e.V.), ein kleines, unscheinbares Schild mit. Dem eingeweihten Beobachter wurde sofort die Bedeutung bewusst: Die gemeinsamen Aktivitäten der vergangenen Jahre führten dazu, dass wir zum offiziellen Nachwuchsleistungszentrum des Paralympischen Spitzensports durch den Deutschen Behindertensportverband ernannt wurden. Noch in diesem Sommer zieht der Wassersport der blista im Bootshaus der Steinmühle ein. Von nun an werden die Rudermannschaften und die Kanufahrer ein gemeinsames Zuhause haben.

 

Das Rückgrat: Der Schul- und Breitensport

Die Ausbildung des Nachwuchses im Schulunterricht ist und bleibt das Rückgrat des Gewinnungsprozesses für den Rudersport. Eine 4-tägige Ruderfortbildung des Kultusministeriums zur Erlangung der Lehrberechtigung im Rudern für Sportlehrer soll dazu dienen, alle Sportlehrer*innen der Steinmühle im Rudern auf den neuesten Ausbildungsstand zu bringen. Hier gilt dem ehemaligen Vorstandsmitglied des Hessischen Ruderverbandes, Manfred Matzner, großer Dank. Michael Neirich, Schulsportleiter der Steinmühle, freut sich: „Auf Anfrage konnten wir Herrn Matzner gewinnen und unter Kooperation mit unserem Ruderlehrer eine zertifizierte Ruderausbildung durchführen. Alle Teilnehmer haben die Fortbildung erfolgreich absolviert und nun gilt es, die konzeptionelle Ruderbetriebsplanung auch weiter auszubauen.“
Zudem kommt eine erfreulich breite Masse an Lehrern und Eltern an wöchentlich drei Terminen zum Rudern. Hier sind immer noch Plätze frei und wir wünschen uns den weiteren Ausbau dieser fröhlichen Community gemischten Alters. Erfreulich wäre, wenn man generationsübergreifend auch die schönen Trainingslager in Polen (Sommer) und in Portugal (Winter) nutzen würde.
Martin Strohmenger